Titel
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Foto: GFE
Einerseits traditionell, andererseits innova-
tiv – so zeigt sich der Maschinenbau in
Thüringen. Innovativ vor allem deshalb, da
die Unternehmen unter dem ständigen
Druck agieren, die Weiterentwicklungen ih-
rer Kunden auch selbst umzusetzen und da-
bei Kriterien wie Energie- und Kosteneffi-
zienz zu berücksichtigen. Gerade für die
kleinen der Branche keine leichte Aufgabe.
Herausforderung in
Leichtbau und Effizienz
Thüringens Werkzeug- und Maschinen-
bauer stellen sich den Herausforderun-
gen globaler Märkte. Dafür sind sie oft
auf die Hilfe anderer Unternehmen oder
Forschungseinrichtungen angewiesen.
Um diesen Prozess zu befördern, wer-
den sie vom Cluster für Fertigungs-
technik und Metallbearbeitung Thü-
ringen FerMeTh unterstützt. Für die
Entwicklung neuer Technologien und
Fertigungsprozesse steht ihnen auch
die GFE - Gesellschaft für Fertigungs-
technik und Entwicklung Schmalkalden
e.V. zur Seite. Deren Geschäftsführer
und Institutsleiter Prof. Dr. Frank Bar-
thelmä setzt beim Thema Effizienz vor
allem auf den Leichtbau. „Von den gro-
ßen Unternehmen aus dem Flugzeug-
bau oder der Automobilindustrie haben
wir eine ganze Menge gelernt. Jetzt
kommt es im Maschinenbau darauf an,
das auch auf Produkte der mittelständi-
schen Unternehmen herunter zu bre-
chen. Das ist nicht immer einfach und
dazu braucht es auch weiterhin Forschung und Ent-
wicklung. In Zukunft werden wir ein größeres Teile-
spektrum gerade in den Bereichen haben, wo jetzt
noch viel aus Metall gefertigt wird, wo dann eben
Komponenten aus neuen Werkstoffen hergestellt wer-
den. Das ist eine Herausforderung in Sachen Leichtbau
und Energieeffizienz.“ Eine weitere Möglichkeit zur
Reduzierung von Kosten sieht er in der Verkürzung der
Prozessketten im Unternehmen. So kann zum Beispiel
durch den Einsatz vorvergüteter Werkstoffe das Här-
ten innerhalb einer Fertigungsfolge zur Herstellung
eines Endproduktes im Unternehmen entfallen. Auch
das ist ein Schritt in Richtung Energieeinsparung und
Effizienz. Für die GFE ist es wichtig, die-
se Gesichtspunkte nicht nur in einem
Unternehmen anzugehen, sondern eben
entlang der gesamten Kette. „Das ist
einmal die Prozesskette der Fertigung
im Unternehmen selbst und die Pro-
zesskette, die mit den Außenbeziehun-
gen zusammenhängt. Wir als GFE sind
darauf aus, die Prozesskette im Unter-
nehmen zu verkürzen. In der Vernetz-
ung von Unternehmen mit Kunden oder
Zulieferern setzen wir auf die Zusam-
menarbeit in Netzwerken und Clustern.
Hier geht es weit über das Bilaterale hi-
naus. Die unterschiedlichen Akteure
müssen zuerst einmal wissen, was die
anderen tun. Durch die Vielschichtigkeit
der Aktivitäten ist die Bereitschaft zur
Zusammenarbeit in den zurückliegen-
den Jahren deutlich besser geworden“,
erläutert Barthelmä. Diese Zusammen-
arbeit erstreckt sich von den kleinen
Unternehmen, über die großen bis hin
zu den Hochschulen und den wirt-
schaftsnahen Forschungseinrichtungen
im Land und darüber hinaus. Vor allem
mit der TU in Ilmenau und der Fach-
hochschule in Schmalkalden laufen
beispielsweise in Thüringen sehr enge
Kooperationen. Grenzen oder Ein-
schränkungen sieht Barthelmä hierbei
nicht: „Man kann sich gar nicht nur auf
einige beschränken. Die Großen sind in
der Regel die Know-how-Träger, die oft
auch eine Vorreiterrolle spielen. Ohne
die Kooperationen und Wechselwir-
kungen von Groß und Klein funktioniert
das nicht. Da sind wir in Thüringen, ge-
rade weil man sich kennt und vieles ge-
meinsam gemacht hat, sehr gut positio-
niert und da ist es mir auch vor der
Zukunft nicht bange.“ (su)
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Prof. Dr. Frank Barthelmä,
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Geschäftsführer und Institutsleiter
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GFE - Gesellschaft für Fertigungstechnik
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und Entwicklung Schmalkalden e.V.
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