Titel
25
bau, das ist ja heute in aller Munde –
aber Leichtbau ist eigentlich auch ein
echtes Kunststoffthema. Vielfach wird
gerade versucht, das ein wenig umzu-
definieren. Es ist eine ganz natürliche
Reaktion, dass Metallverarbeiter sagen,
sie können auch Leichtbau und das ist
auch sicher richtig. Aber Leichtbau
kommt heute aus dem Kunststoffbe-
reich und historisch aus dem Flugzeug-
bau. Im fünften Gebiet beschäftigen wir
uns auch mit der PET-Verpackungs-
technologie also Hohlkörperverpackun-
gen im weitesten Sinne. Hierzu bieten
wir auch Dienstleistungen für die regio-
nale Industrie zum einen was Maschi-
nen- und Prozesstechniken angeht, zum
zweiten auch Prozessentwicklung und
Simulation. Weiterhin haben wir ein Kunststoffprüf-
labor und unterstützen Unternehmen auch in der
Produktentwicklung oder Produktqualifizierung.“
Kunststoff- und Metallverarbeitung sind also gar
nicht so weit auseinander. Wie lässt sich das
kombinieren?
„Man kann sie zum einen miteinander verschrauben
oder vernieten. Oder wir arbeiten hier zusammen mit
dem Fachgebiet Fertigungstechnik an einem Verfah-
ren wo wir die beiden miteinander thermisch fügen.
Aluminium wird bei relativ niedrigen Temperaturen
fließfähig und der Kunststoff ist dabei noch nicht zer-
stört; das ist eine Option, an der wir arbeiten. Dann
gibt es Möglichkeiten, durch Maschinen und Tech-
niken Metallteile mit Kunststoff zu ummanteln und
dabei integrierte Übergänge zu gestalten. Wir beschäf-
tigen uns mit den Kernthemen der Kunststofftechnik;
die Verbindungstechnik für und mit Faserverbunden
ist eine Technik, die relativ neu ist und die erst indus-
trialisiert werden muss. Das ist aber nicht unser
Schwerpunkt, sondern eines von vielen Themen. Ver-
schraubungstechnologie ist ja auch nicht Automobil-
industrie obwohl man am Auto viel schraubt.“
Ist Deutschland großer Markt und Produzent von
Kunststoffen?
„China macht an der Stelle eine ganze Menge. Der
Ursprung der chemischen Industrie zur
Kunststoffherstellung liegt aber in
Deutschland. Wir gehören zwar von den
Produktionsmengen her nicht mehr zu
den größten Standorten, aber was
Technologie und Forschung angeht, ist
Deutschland nach wie vor die führende
Nation weltweit. Thüringen ist da mit
an der Spitze, in Deutschland insgesamt
nimmt aber die Automobilindustrie ei-
nen höheren Stellenwert ein. (bo)
I
Das Gespräch führte Sascha Uthe
Das Gespräch in voller
Länge finden Sie unter:
Der wachstumsstarke Maschinen- und Anlagenbau steht vor enormen Herausforderungen. Deshalb diskutiert die
Zukunftskonferenz Maschinenbau 2013 die Entwicklungen der kommenden zehn bis 15 Jahre und leitet Handlungs-
optionen sowie notwendige Rahmenbedingungen in Forschung und Entwicklung, Politik und Wirtschaft ab.
Programm
Vorstellung der Studie „Wie werden wir morgen produzieren?
Zentrale Trends und Antworten für den ostdeutschen Maschinenbau“
Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Industrie, Wissenschaft und Politik
vertiefende Workshops zu den Schwerpunktthemen „Fachkräftesicherung
und Fachkräftequalifizierung“ sowie „Internationalisierung“
Details und Anmeldung:
Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Dialog
Zukunftskonferenz Maschinenbau 2013
24. April 2013, 9 bis 17 Uhr, Globana Airport Hotel Leipzig-Halle
1...,15,16,17,18,19,20,21,22,23,24 26,27,28,29,30,31,32,33,34,35,...44