Technische Keramik
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Fotos: Daniel Bormke
Im Februar 2010 wurde das Hermsdorfer-Institut für Technische Keramik HITK einschließlich der Aktivitäten der
ehemaligen inocermic GmbH vollständig in das Fraunhofer IKTS integriert, um die umfangreichen werkstoffli-
chen, verfahrenstechnischen und anwendungsspezifischen Erfahrungen und Kompetenzen beider Einrichtungen
auf dem Gebiet der Hochleistungskeramik zu einem gemeinsamen Leistungsangebot zusammenzuführen. Das
Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS deckt das Feld der Technischen Keramik von
der grundlagenorientierten Vorlaufforschung bis zur Anwendung in seiner ganzen Breite ab. Der WIRTSCHAFTS-
SPIEGEL sprach mit der stellvertretenden Institutsleiterin Dr. Bärbel Voigtsberger über die Zukunft der
Forschungseinrichtung innerhalb der Fraunhofergruppe.
Ausrichtung am Bedarf der Region
Anfang Dezember wurde hier in Hermsdorf Richtfest für das
neue Institutsgebäude gefeiert. Was genau wird hier entstehen
und wann kann die Forschungsarbeit starten?
„Möglich wurde die Investition nur durch das Gesamtkonzept der
Integration des HITK und der inocermic GmbH in die Fraunhofer-
gesellschaft. Es ist ein Erweiterungsbau zu unseren bisherigen
Bauten und dringend erforderlich für die Zukunftsfelder die auch mit
der Integration in die Fraunhofergesellschaft verbunden sind. Die
Gesamtinvestition beläuft sich auf 18 Millionen Euro. Finanziert wird
das Vorhaben gemeinsam vom Land und dem Bund unter Nutzung
von EFRE-Mitteln. Bis Ende 2013 wird der Neubau realisiert. Es ist
ein reines Labor- und Technikumsgebäude mit inhaltlichen Schwer-
punkten im Bereich der Umwelttechnik und der Bioenergie. Das sind
Arbeitstechniken, die sich mit der Membrantechnologie beschäfti-
gen. Hier soll es nicht mehr nur darum gehen, die Technologien, son-
dern auch die Anwendungsverfahren zu entwickeln. Ein weiterer
wichtiger Bereich ist die Oxidkeramik. Hier gehen die Trends dahin,
immer feinere Rohstoffe einzusetzen. Dafür braucht man entspre-
chende Technologien und einen hohen Reinheitsgrad. Unsere bis-
her vorhandenen Flächen werden erweitert und technisch auf den
neusten Stand gebracht. Der letzte Teil ist mit Oberflächentechno-
logie zu umschreiben. Mit dem Plasmaspritzen haben wir bereits ei-
ne Technologie, die hier in Hermsdorf traditionell verankert ist. Als
Alleinstellungsmerkmal haben wir hier die Fähigkeit, nicht nur auf
Stahl oder Keramik Beschichtungen aufzubringen, sondern auch auf
Kunststoffen. Diese Schwerpunkte bilden die Zentren unter einem
Dach in unserem Neubau.“
Inwieweit sind Sie an das IKTS in Dresden angebunden?
„Wir sind komplett integriert mit wirtschaftlicher Wirkung vom
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